Mecklenburgische Hofmusik in Singapur
Schweriner Sammlung begeistert in Südostasien
Vom 27.1. bis 2.2.2019 fand in Singapur das “International Music Festival for Double Bass 2019“ statt. Darin eingebettet gab es einen Wettbewerb mit ca. 80 Teilnehmern, die zumeist aus China angereist waren, und Meisterklassen-Unterricht durch die Juroren.
Im Repertoire der jungen Solisten des Festivals nahm die Musik des virtuosen Kontrabassisten Johann Matthias Sperger (1750-1812), der über 20 Jahre in Ludwigslust gewirkt hat, breiten Raum ein. Speziell die Sonaten für Kontrabass wurden regelmäßig im Wettbewerb vorgetragen. Die Original-Handschriften werden zusammen mit dem kompositorischen Nachlass Spergers in der Landesbibliothek in Schwerin aufbewahrt.
Das Interesse, mehr über die mecklenburgische Musiktradition des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zu erfahren, war spürbar. Mit Prof. Klaus Trumpf saß den Juroren ein internationaler Kenner für Kontrabass und der Werke Spergers vor. In zwei Vorträgen für die Wettbewerbsteilnehmer und Studenten der Musikhochschule Singapur informierte Trumpf über das kleine mecklenburgische Herzogtum und seine glanzvollen Protagonisten der sog. Ludwigsluster Klassik. Das Foto zeigt ihn neben einer Skizze, die den Zuhörern die geographische Einordnung im fernen Europa ermöglichen soll.
"Ein wirklich großes Interesse!", erläutert Prof. Trumpf. "Man kennt also jetzt auch in Singapur die Standorte von Ludwigslust und Schwerin." Bereits seit langem erreichen die Landesbibliothek internationale Anfragen nach Musikalien der Mecklenburg-Schweriner Hofkapelle, deren historische Bestände ca. 7.000 Handschriften umfassen. Die Werke Spergers sind regelmäßig unter den Wünschen vertreten.
Zu Ehren des großen Kontrabassisten wurde zuletzt im Juli 2018 gegenüber dem Schloss Ludwigslust eine Bronzestatue enthüllt.