Wie bestehe ich die Zeit?
Wendejahre zum Nacherleben
Der "Mecklenburger Aufbruch" erschien seit dem 31.12.1989 über knapp dreieinhalb Jahre hinweg. Inzwischen ist die Wochenzeitung selbst ein Stück mecklenburgische Landesgeschichte geworden. Die einstige Chefredakteurin Regine Marquardt befand einmal, er sei eine Art Ratgeberzeitung, nicht etwa: ,Wie bestelle ich meinen Garten?‘, sondern: ,Wie bestehe ich die Zeit?‘.
Die Umwälzungen nach der Wende 1989 wirkten für die Menschen umfassend und elementar. Das gesamte gesellschaftliche Gefüge stand auf dem Prüfstand. Die vielfältigsten Themen wurden im "Mecklenburger Aufbruch" (einer neuen Wochenzeitung) behandelt. Schwierige Angelegenheiten wurden hier z.T. heftig durch freie Autoren und auch in Leserbriefen debattiert. Die Bevölkerung wurde dort abgeholt, wo sie war; sie wurde begleitet, so gut es ging und wo es notwendig erschien.
Bis 1993 war der MA Teil der Presselandschaft und musste viele Neugründungen 'sterben' sehen. Die Zeitungen aus Bürgerbewegungen oder Parteien konnten durch die Macht der ehemaligen SED-Bezirkszeitungen, die am Markt etabliert waren, nicht dauerhaft bestehen.
Über den "Mecklenburger Aufbruch" gibt es bisher kaum Nachweise oder Quellen. Anlässlich einer Bachelorarbeit wurde er in der Schweriner Landesbibliothek durch Cathleen Neumayer Diedrich digitalisiert und privat von Hein-Godehart Petschulat u.a. mit OCR überarbeitet. Der Text ist nun als PDF nach Zeitungsausgaben und Seiten durchsuchbar.
Hier besteht die Möglichkeit, die 138 Hefte des MA als Digitalisat einzusehen, darin zu blättern und vieles aus dreieinhalb Jahren Wendezeit so nachzuerleben:
Mecklenburger Aufbruch digital
Jubiläumsausgabe 2020