Förderverein
Die Gesellschaft MECKLENBURGICA von 1993 bis 2021
Wer, was, wozu?
Alt- und Neubau der Landesbibliothek
Foto: Christoph Meyer
Alt- und Neubau der Landesbibliothek
Foto: Christoph Meyer
Von 1993 bis Ende 2021 organisierten sich die Freunde und Förderer der Schweriner Landesbibliothek in der Gesellschaft MECKLENBURGICA, einem eingetragenen Verein. Hauptziel war es, insbesondere im politischen Raum auf die Anfang der 90er Jahre prekäre räumliche Situation der Bibliothek und die dramatischen Magazinbedingungen im Kreuzgang des Schweriner Domes aufmerksam zu machen und auf die Schaffung eines neuen Bibliotheksgebäudes zu drängen. Im Jahr 2004 konnten MitarbeiterInnen und NutzerInnen der Landesbibliothek den Neubau in der Johannes-Stelling-Straße 29 beziehen. Die räumlichen und klimatischen Magazinierungsverhältnisse für 730.000 Bestandseinheiten konnten optimiert werden. Damit waren nicht nur ein wesentliches Ziel der Gesellschaft MECKLENBURGICA, sondern zugleich auch bessere Bedingungen für die BibliothekarInnen und NutzerInnen sowie die Tätigkeit der Fördergesellschaft selbst gegeben.
In der Folge unterstützten die Mitglieder der Fördergesellschaft die Landesbibliothek auf vielfältige Weise wie etwa bei: Lesungen, Vorträgen, Buchpräsentationen und Ausstellungen, bei der Restaurierung von Musikinstrumenten und wertvollen Drucken bzw. Handschriften, bei der Digitalisierung wertvoller Altbestände und vom Verfall bedrohter Periodica, bei der Erfassung und Erschließung von Sonderbeständen (insbes. von Nachlässen und Plakaten), bei der Bestandsergänzung und -erweiterung, bei der Sichtbarmachung der besonderen, das Land Mecklenburg-Vorpommern betreffenden Aufgaben der Bibliothek, bei der Veröffentlichung von Raritäten aus dem Bestand der Bibliothek als Reprints u.a.m.
Projekte
Speziell für ihre Mitglieder führte die Gesellschaft MECKLENBURGICA Exkursionen mit thematischem Bezug zum Druckwerk aus und über Mecklenburg-Vorpommern durch. In diesem Zusammenhang wurde die Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken, Museen, Gedenkstätten und Galerien gesucht und entwickelt. Die Gesellschaft MECKLENBURGICA unterstützte und förderte die Durchführung von Forschungs- und sonstigen Projekten, welche die Bestände und Aufgaben der Landesbibliothek zum Gegenstand haben.
Im Jahr 2011 war die Gesellschaft MECKLENBURGICA Herausgeber des beim Hinstorff-Verlag Rostock erschienenen digitalen Personenlexikons „Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern“ aus der Feder des Vereinsmitglieds Grete Grewolls. Im Jahr 2018 begann die Gesellschaft mit der Herausgabe einer eigenen Schriftenreihe „Aufsätze & Miszellen“. In insgesamt vier Heften wurden Forschungs- und Rechercheergebnisse zu Altbeständen der Landesbibliothek publiziert, so zu der spätmittelalterlichen Handschriften- und Druckmakulatur der Landesbibliothek (2019) und zu den ersten mecklenburgischen Intelligenzblättern aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (2018, 2021).
Die Mitgliederversammlung hat am 9. Dezember 2021 beschlossen, die Gesellschaft (e. V.) bis zum 31.03.2023 aufzulösen. Zur Abwicklung wurden aus dem Kreis der Mitglieder zwei Liquidatoren bestimmt: Dietrich Walkow und Dr. Bernd Schattinger, beide Schwerin.
Juristische und natürliche Personen, die noch Ansprüche an die Gesellschaft MECKLENBURGICA haben, sind aufgefordert, diese bis spätestens Ende Juli 2024 geltend zu machen.