Auftakt zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten im Landeshauptarchiv Schwerin

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17.09.2024  | LA  | LAKD - Landesarchiv

Mit dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten rufen der Bundespräsident und die Körber-Stiftung alle zwei Jahre Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre bundesweit auf, sich unter einem bestimmten Leitthema mit Orts- und Familiengeschichte zu beschäftigen. In diesem Jahr sollen „Grenzen in der Geschichte“ thematisiert werden. Wie sind Grenzen in der Geschichte entstanden? Wer durfte wann unter welchen Umständen Grenzen überqueren, oder – Grenzen nicht nur territorial, sondern auch politisch und sozial verstanden – „überschreiten“ und wer nicht? Welche Maßnahmen wurden ergriffen, welche Mittel genutzt, um Grenzen zu schützen oder Grenzverletzungen zu verhindern? Das sind mögliche Fragen, denen nachgegangen werden kann.

In Mecklenburg-Vorpommern finden sich inhaltlich viele Anknüpfungspunkte. Erdwälle, Hecken, Steinmauern, Ackerflächen und Rodungen markierten und markieren Grenzen zwischen Gehöften, Gemeinden und Herrschaften, aber auch Grenzen zwischen Kulturlandschaft und als Wildnis bezeichneter und – wird z.B. an Deiche und Dünen gedacht – als bedrohlich wahrgenommener Natur. Dialekte und Regionalsprachen markieren Grenzen, die geographisch über Sprachräume nachweisbar sind, aber auch als Sprachbarrieren verstanden werden können und sozialen Folgen haben konnten. Auf wirtschaftliche und politische Grenzen verweisen Zollhäuser, Stadtmauern, Wachtürme entlang der Ostseeküste und Überreste von Grenzanlagen im Westen und Osten unseres Bundeslandes. Hinweise auf soziale und kulturelle Grenzen geben z.B. Trachten, Tänze und Rituale, die ebenso wie Verhaltensregeln und Erwartungen, Menschen einbinden oder ausschließen. Maschinen und Werkzeuge zeugen ebenfalls von der Überwindung von Grenzen und markieren durch ihren Besitz wiederum Status- oder Standesgrenzen.

Im Landeshauptarchiv Schwerin sind viele Akten überliefert, die Auskunft über die Entwicklung dieser unterschiedlichsten Grenzen geben können. Aus diesem Grund fand die Auftaktveranstaltung des Geschichtswettbewerbes am 13. September 2025 hier im Lesesaal statt. Laura Wesseler von der Körber-Stiftung stellte den aus dem ganzen Land angereisten Lehrerinnen und Lehrern, von denen einige mit ihren Schülerinnen und Schülern bereits mehrfach am Wettbewerb teilgenommen hatten, das neue Thema vor. Martin Buchsteiner, Mitglied der Landesjury, informierte über die Bewertungskriterien, die Tutorinnen Stefanie Bercher (Käthe-Kollwitz-Grundschule Greifswald) und Heike Grüter-Hommerich (Gymnasiales Schulzentrum Fritz Reuter Dömitz) teilten praktische Erfahrungen der Teilnahme am Wettbewerb. Im Anschluss gab der Archivar Renè Wiese einen Überblick über mögliche Zugänge zum Thema Grenzen und vermittelte erste Einblick in konkrete Bestände des Landeshauptarchives. Die Veranstaltung schloss mit einem regen Austausch erster eigener Ideen und wurde auch gleich genutzt, um Anfragen an das Archiv zu stellen und erste Termine zu vereinbaren.

 

Weitere Informationen zum aktuellen Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten: https://koerber-stiftung.de/projekte/geschichtswettbewerb/