Schenkung des Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V. an das Landeshauptarchiv Schwerin
Der Verein für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V., der sich die Erforschung, Pflege und Förderung der Personen- und Familiengeschichte und der Heraldik widmet, hat dem Landeshauptarchiv Schwerin durch eine großzügige Schenkung drei Nachlässe mecklenburgischer Familien übereignet, um sie so der Allgemeinheit zugänglich zu machen.
Der erste Nachlass zur mecklenburgischen Familie Metelmann, der im Wesentlichen von Ernst Karl Otto Helmuth Pasel Metelmann (*1901 Wismar, †1981 Stuttgart) über einen langen Zeitraum aus vielen Teilen der Familie zusammengetragen wurde, gibt einen umfassenden Einblick in die heute weitgestreute Familiengeschichte. Briefe, Urkunden, Zeugnisse, Pachtverträge, Hofunterlagen, Bilder, Kirchenbuchauszüge, Ahnenpässe und zahlreiche Fotografien sind nicht nur für genealogische Forschung höchst interessant, sondern geben auch wichtige Einblicke in die Alltags- und Sozialgeschichte Mecklenburgs im 19. und 20. Jahrhundert.
Der etwas kleinere Nachlass der Familie Kossel besteht aus einer von Hermann Richard Carl Ludwig Albrecht Kossel (*1887 Rostock, †1969 Neubrandenburg) erstellten Familiengenealogie. Die Unterlagen belegen das Wachsen und Gedeihen einer sehr erfolgreichen bürgerlichen Familie in und um Rostock. Zur Familie Kossel gehören auch der bekannte deutsche Mediziner, Biochemiker und Nobelpreisträger Albrecht Kossel (*1853 Rostock, †1927 Heidelberg), ein Onkel und Namensvetter des Autors der Unterlagen, sowie viele andere bekannte und bedeutende Rostocker Kaufleute, Reeder, Bankdirektoren, Naturwissenschaftler, Bürgermeister, Räte und Konsuln.
Im Jahre 2009/10 kam das Konvolut des Familienverbandes Feilcke auf Initiative der Tochter des Familienforschers Kurt Feilcke in das Archiv des Vereins für mecklenburgische Familien- und Personengeschichte e.V. Durch Kurt Feilcke und die Familie wurden die Stämme der Familie Feilcke in Werder, Stresendorf und Groß Godems im südwestlichen Mecklenburg in langjähriger akribischer Arbeit erforscht und in regelmäßigen Abständen veröffentlicht (1927-1970). In den verschiedenen Akten sind neben diesen Veröffentlichungen auch die Forschungsunterlagen und Korrespondenzen mit Behörden, Forscherkollegen und Familienmitgliedern bis ins Jahr 1980 enthalten. Die Forschung reicht zurück bis zur Ersterwähnung der Familie Feilcke im Südwesten Mecklenburgs, die im Jahr 1500 aus Niedersachsen zuwanderte. 1937 wurde auf Initiative von Kurt Feilcke ein Familienverband gegründet, der über Jahre Familienrundbriefe veröffentlichte und Familientage organisierte. Auch der Zweite Weltkrieg und die Ost-West-Teilung konnten diese Familientradition nicht unterbinden. Auch dieser Nachlass wird künftig nach einer grundlegenden Erschließung im Landeshauptarchiv Schwerin zugänglich sein.
Kirsten Bröcker